Leer

Das Rehdensche Haus als Aufrisszeichnung.
Das Rehdensche Haus (heute Amtsgericht).

Das Rehdensche Haus (1705) und das alte Waagegebäude (1714) wurden im Stil des holländischen klassizistischen Barocks gebaut, so wie auch Gutshäuser des Adels zu dieser Zeit errichtet wurden. So wies das um 1700 errichtete und 1962 abgebrochene Gutshaus Bonnhausen im Jümmiger Hammrich große Ähnlichkeit in der architektonischen Ausführung mit beiden Gebäuden auf. Letzteres wurde erbaut von Bonno Sibelius Bonhusen, 1690-1700 Ratsherr und Bürgermeister in Emden, der am 17. 7.1691 auch den Grundstein zur Emder Bürgerwache legte. Besonders dieser Bau (im 2. Weltkrieg zerstört) hatte eine große Ähnlichkeit mit dem Rehdenschen Haus,  denn bei beiden Gebäuden treten die beiden mittleren von 6 Pilastern (Wandvorlagen) weiter auseinander,  um dem Mittelportal einen größeren Raum zu geben. Übrigens war Elidia Penborg,  verheiratet mit Tammo von Rehden, die Tochter von Cornelius Penborg. Dieser war in erster Ehe mit Henricka Bonhusen, Tochter des Emder Bürgermeisters B. S. B ., verehelicht. 

Das Waagegebäude von 1714 zeigt einen zweigeschossigen Baukörper (11 x 18 x 8m bis zum Sims), der aber hier durch Pilaster gleichmäßig gegliedert ist: an den Längsseiten (zum Hafen und zur »Neuen Straße«) durch sechs, an den Querseiten durch vier, die bis zum Sims reichen. Dazwischen liegen die Fenster- und Türachsen. Über das Backsteingesims vorspringend erhebt sich ein hohes wohlproportioniertes Walmdach mit zwei Schornsteinen, das mit einem schlanken Türmchen und barocker Haube gekrönt wird. Die Aufrißzeichnungen der Vorderansichten von Regierungsbaurat Garrelts und E. Petrich lassen die Architektur der Gebäude »Rehdensches Haus« (1999 Amtsgericht) und »Waage« (1999 Gastronomie) deutlich werden. Übrigens wurde 10 Jahre zuvor auch die alte kostbare Waage-Uhr restauriert.