Bollinghausen
Das Gut Bollinghausen auf der »Hohen Gaste« bei Leer, erneut bestätigt ab 1822 statt der Matrikel von Heisfelde adelig-ritterfrei (bereits ab 1603). Es gehörte/gehört nacheinander den Geschlechtern »Mansen von Bollinghausen«, »von Rehden« und »von Suckow« (1999 C. v. Suckow). Das Gut wurde am 1.5.1945 von kanadisch-polnischen Truppen niedergebrannt und danach neu aufgebaut. Dabei wurde der Wappenstein des Rudolf II. von Rehden aus dem Jahre 1705 neben der Haustür wieder eingefügt. Das ehemals große Gehölz, das einst Gartenhäuser und um 1800 eine »Insel der Seligen«schmückte, ist noch erkennbar.
Captain Lauwert von Bollinghausen
In der lutherischen Kirche von Logabirum befinden sich der aufgestellte Grabstein und seitlich darüber hängend die Totentafel (Epitaph) von Captain Lau(w)ert von Bollinghausen † 11.5.1695 "seines Alters 76 Jahre"). Dass das Gut Bollinghausen bei Heisfelde auf der Hohen Gaste bei Leer 1705 durch Erbgang in den Besitz von Rudolf II. von Rehden kam, dessen Abkömmlinge das Wappen von Bollinghausen zu ihrem Stammwappen mitaufnahmen, wird noch berichtet werden.
Das Stammwappen zeigt, wie heute noch auf der Totentafel des Lau(w)ert von Bollinghausen zu sehen:
Ein geteilter und halbgespaltener Schild; oben in silbernem Felde ein roter Löwe mit goldener Mähne, durch welche von vorn her ein schwarzer Pfeil gestochen ist. Unten vorn: im blauen Feld zwei silberne Wellenbalken, hinten: im roten Felde zwei schwarze Pfähle. Helmschmuck: der rote Löwe mit goldener Mähne des Schildes (Quelle: J. Holtmanns, in Ostfr. Monatsblatt 1880. S. 118. Nr. 34).
Die Mansen
Doch welche Familie dokumentierte sich durch dieses Wappen? Es waren die Mansen, dessen erster bekannter Vertreter, Dedde Mansen von Bollinghausen, verheiratet mit Occa, im 16. Jahrhundert lebte. Sein Sohn, Manse Dedden, machte im Jahre 1603 Bollinghausen zu einem ritterpflichtigen Gut, das bei jeder Regierungsveränderung einen guten frischen Hengst stellen oder stattdessen 75 Reichstaler entrichten musste. Erreicht hatte er dieses, indem er dem ostfriesischen Grafenhaus Cirksena (Enno III.) im Altbunder Polder 14 Grasen Land überließ. Zu erwähnen wäre noch, daß Thiake Mansen, † 1613, Schwester des Dedde Mansen, den Leeraner Landschaftsdeputierten Coop Ibeling ehelichte. Beider Tochter Susanne Coops Ibeling heiratete Heinrich von Rehden, den Ersten seines Stammes in Leer, deren letzter Sprößling im Jahre 1822 verstarb (Siehe Tabelle III). Manse Dedden von Bollinghausen (verh. mit Rixta Dedden) siegelte am 22.12.1616 (Auricher Staatsarchiv Rep. 101, 717, S. 185). Von ihm, dem offiziell sein adeliges, ritterfreies Gut am 11.5.1620 bestätigt wurde, sind vier Kinder, Ulfert (genannt 1631), Susanne, Thiake und Tammo, bekannt:
Susanne Mansen nahm am 27.1.1611 Hermann ter Braeck, dessen Vorfahren auf dem Gut »ten Brake« aus dem nördlichen Groningerland ansässig waren, in Bollinghausen zum Gemahl. Überliefert ist Hermann ter Braecks schriftliche Hochzeits-Einladung nach Bollinghausen an seinen Bruder Enno ter Braeck dadurch, dass diese auf der Osterburg Groothusen bis zum heutigen Tage aufbewahrt wird. Dass Enno ter Braeck bei dieser Gelegenheit Susannes Schwester Thiake Mansen kennenlernte, mit der er sich verlobte, ist wahrscheinlich.